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Rechtsanwälte Andrae & Simmer
Rezension Zivilrecht: Urhebervertragsrecht
Berger / Wündisch, Urhebervertragsrecht, 2. Auflage, Nomos 2015
Von Rechtsanwalt Florian Decker, Saarbrücken, Januar 2016

Um die immer weiter fortschreitende Rechtsprechung im Urheberrecht (zuletzt insbesondere zu § 32 Urhebergesetz oder auch bezüglich des Verkaufs gebrauchter Software (EuGH Usedsoft usw.)) für den kautelarjuristisch tätigen Praktiker oder auch Wissenschaftler greifbar zu machen, war eine Folgeauflage des Werkes aktuell aus Sicht der Herausgeber angezeigt. Diesen Ansatz kann man nur gutheißen.

Das Werk verfolgt einen eher wirtschaftsrechtlichen Ansatz und versteht sich als umfassende Darstellung des gesamten Urhebervertragsrechts. Das über 1000 Seiten starke Buch umfasst folgerichtig eine Vielzahl einzelner Unterthemen. In Teil 1 werden die Grundlagen des Urhebervertragsrechts abgedeckt, in Teil 2 die Lizenzrechte als Wirtschaftsgut besprochen und in Teil 3 die einzelnen Vertragstypen auseinandergesetzt. Es handelt sich bei dem Werk nicht etwa, wie man anhand des Titels vielleicht noch erwarten könnte, um ein Formularbuch sondern um eine wissenschaftliche Abhandlung, mit praktischer Zielrichtung, ein Handbuch eben.

So werden in Teil 1 unter § 1 G. in der Tat zunächst Grundlagen geschaffen, also allgemeingültige Fragen noch einmal aufgearbeitet, wie etwa die Übertragung von Nutzungsrechten im Urheberrecht. Es wird hier etwa das allgemeine Zustimmungserfordernis erläutert, besprochen was bei einer Unternehmensveräußerung geschieht etc. Spätestens in Teil 3 geht das Werk dann aber stark in die Tiefe und die Ausführungen werden höchst speziell, so zum Beispiel dort in § 34, der sich mit Computerspielen und Multimediawerken befasst. In einem Unterabschnitt von mehreren Seiten befassen sich die Autoren hier sogar ganz speziell mit den Vertragsbeziehungen im Games-Bereich. Den wirtschaftsrechtlichen Ansatz kann man in der dortigen Darstellung zum Beispiel daran erkennen, dass ab Rn. 90 die Vergütung eingehend beschrieben wird. Es werden verschiedene Vergütungsmodelle auseinandergesetzt, die in der Vertragsgestaltung verfolgt werden können. Sogar Beispielrechnungen werden präsentiert, was als Mittel der Verständnisförderung ebenso tauglich ist wie als Vorlage für die praktische Umsetzung. Ein wenig knapp ist die Darstellung zu den in der Praxis immer wichtiger werdenden Webdesignverträgen, die sich auf gerade einmal drei Seiten erstreckt; hier besteht noch Potential.

Das Konzept des Werkes ist absolut zu befürworten. Die Ausführungen sind in verständlicher und doch präziser Sprache gehalten und werden mit vielen Fundstellen unterstützt. Das Schriftbild ist angenehm lesbar gehalten, die Seiten nicht zu eng beschrieben, sinnreiche Überschriften werden nicht allzu langen Abschnitten vorangestellt. Das Schlagwortverzeichnis ist übersichtlich, das Inhaltsverzeichnis detailliert; das Werk ist dadurch sehr gut zu durchsuchen. Mit einem Preis von 168 EUR ist das Buch in jedem Fall angemessen bezahlt.
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